Eröffnung der Straßenbahnstrecke Thon-Am Wegfeld verschiebt sich
geschrieben von: Gleistreff - Redaktion ()
Datum: 11. März 2013 15:24

Die Eröffnung der neuen Nürnberger Straßenbahnstrecke von Thon nach Am Wegfeld im Norden der Stadt verschiebt sich auf einen späteren Zeitpunkt. Die VAG Verkehrs- Aktiengesellschaft Nürnberg hat in den vergangenen Wochen gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro alle Möglichkeiten geprüft, wie der zuletzt vorgesehene Eröffnungstermin im Dezember 2014 unter Berücksichtigung der nun vorliegenden Erkenntnisse zu halten sein könnte. Als sinnvolles Ergebnis bleibt jedoch nur die Verschiebung. Der Eröffnungstermin wäre nur dann zu halten gewesen, wenn man den Gleisbau vorgezogen und alle weiteren Maßnahmen, wie die Spartenverlegung und den Straßenbau, in die Jahre 2015 und 2016 geschoben hätte. Als Folge dessen
wären die Anwohner und Verkehrsteilnehmer entlang der Neubautrasse über einen Zeitraum von über drei Jahren mit erheblichen Einschränkungen und Belastungen konfrontiert gewesen. Dies ist aus Sicht der VAG aber nicht vertretbar. Beispielsweise würde für den Autoverkehr über drei Jahre nur jeweils eine Richtungsfahrbahn zur Verfügung stehen, was auf der stark befahrenen Bundesstraße B4, die auch als Bedarfsumleitung für die Bundesautobahn dient, zu erheblichen Behinderungen führen würde. Die Bauarbeiten hätten zudem in viele Teilschritte aufgeteilt werden müssen, was nicht nur den Planungs- und Durchführungsaufwand erheblich gesteigert, sondern auch Mehrkosten zur Folge gehabt hätte. Und auch der Straßenbahnbetrieb auf der Neubaustrecke wäre bis zur endgültigen Fertigstellung des Straßenbaus 2016 nur eingeschränkt möglich gewesen. All diese Fakten sind in Summe so eindeutig, dass nur die Konsequenz
blieb, den Termin zu verschieben.
Die Neubautrasse
Bei der geplanten Straßenbahnverlängerung handelt es sich um eine rund drei Kilometer lange Strecke. Von der heutigen Endstation der Straßenbahnlinie 4 in Thon aus entstehen in Richtung Erlangen die Straßenbahnhaltestellen Cuxhavener Straße, Schleswiger Straße (in der Nähe Marktkauf), Bamberger Straße und Am Wegfeld (in der Nähe der Metro) im Bereich der Kreuzung Erlanger Straße / Johann-Sperl-Straße. Mit dem neuen Endpunkt Am Wegfeld werden künftig alle Buslinien im Norden verknüpft. Für Pendler entsteht hier eine neue Park & Ride-Anlage, die das Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtern und die Straßen entlasten soll.
Aktueller Stand
Das im Herbst 2010 begonnene Planfeststellungsverfahren wurde mit der Erteilung des Baurechts am 26. Februar 2013 abgeschlossen. In diesem Verfahren wurden die Bauunterlagen bei der Regierung von Mittelfanken eingereicht und öffentlich ausgelegt. Im Verlauf des Verfahrens musste die VAG den Trassenverlauf neu planen, da ein notwendiger Grundstückserwerb nicht erfolgreich war. Diese Umplanung hat zu einer deutlichen Zeitverzögerung im Planfeststellungsverfahren geführt. Mehr Zeit gekostet haben auch diverse Gutachten, die erweitert, ergänzt oder ganz neu erstellt werden mussten. In diesem Zusammenhang sind Gutachten zur künftigen Schallsituation, zur möglichen Belastung des Untergrunds mit Kampfmitteln sowie zur Grundwassersituation und -fließrichtung zu nennen. Die Förderzusage des Freistaates für das Projekt wird im Sommer erwartet. Sobald diese vorliegt, kann die VAG die Zeitpläne für die einzelnen Gewerke aktualisieren. Neben vorbereitenden Arbeiten soll noch 2013 mit der Spartenverlegung begonnen werden. Diese wird sich, da neben der N-ERGIE auch eine Reihe weiterer Spartenträger betroffen sind, über etwa ein Jahr erstrecken. Die Gleisbauarbeiten finden im Anschluss statt. Parallel zum Gleis- und Oberleitungsbau wird der Straßenbau aktiv sowie die Straßenbeleuchtung erneuert. Auch an der Brücke Götzenweg sind Anpassungsmaßnahmen notwendig; dort muss das östliche Widerlager umgebaut werden. Dieses Unterbauteil der Brücke nimmt die Last des Überbaus auf und leitet diese an den Untergrund ab.



Quelle: VAG-Presseinformation
Fotomontage Copyright: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg / Emsch + Berger GmbH

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